Geschichte der Kurierbranche

Als Menschen das Bedürfnis zur Kommunikation und zum Informationsaustausch entwickelten, entstanden Kurier- und Botendienste. Die ersten Nachweise über die Existenz dieses Standes gibt es bei den Sumerern, deren Spuren seit dem dritten Jahrtausend vor Christus nachweisbar sind.

Seit dieser Zeit sind die Spuren der Boten und Kuriere in der gesamten Weltgeschichte bis hin zur Neuzeit nachweisbar. So fand man in der um 2500 vor Christus erbauten Pyramide des Numchorem, einem hohen Beamten des Pharaos, Scherben einer Vase mit der ersten bildlich überlieferten Darstellung eines ägyptischen Boten. Die Pharaonen setzten Fußboten für den Transport von Papyrusblättern ein. So korrespondierte der König Echnaton, Gemahl der Nofretete, mit dem König von Babylon über den Austausch von Prinzessinnen für den jeweiligen Harem.

In China existierte bereits unter dem Herrscherhaus Tschou (1122 bis 255 vor Christus) ein staatlich organisierter Nachrichtenverkehr. Eine Regierungspost erstreckte sich über das gesamte Land und bediente sich der Kuriere zu Fuß und zu Pferd. Es gab Verpflegungsquartiere und in größeren Abständen Übernachtungsquartiere.

Die Perserkönige hatten bereits im 6. Jahrhundert vor Christus einen regelmäßigen Kurierdienst, dem sogenannten Angareion, mit reitenden Boten eingerichtet. Die Könige Kyros und Darius I überspannten ihr Königreich mit einem dichten Straßennetz und regelmäßig verteilten Stationen zum Wechsel der Pferde für die zu jeder Tages- und Nachtzeit verkehrenden Reitposten. Die Hauptverkehrsstrecken waren zusätzlich mit Rufposten und Signaleinrichtungen ausgestattet, sodass die Könige häufig noch am selben Tag alle wichtigen Vorgänge aus dem gesamten Reich erfuhren.

So berichtet Herodot, ein griechischer Historiker:"Überall gibt es königliche Stationen und ganz ausgezeichnete Herbergen, und die ganze Straße führt durch bewohntes und sicheres Land." Weiter heißt es, "Es gibt aber nichts Sterbliches, das schneller eintrete als die Post [...] Weder Schnee noch Regen, nicht Hitze, nicht Nacht hält sie davon ab, das einem Reiter vorgeschriebene Wegstück so schnell wie möglich zurückzulegen." Da das persische Nachrichtenwesen ausschließlich im Dienst der Herrscher stand, hatte es nur etwa 200 Jahre bestand und zerfiel mit Alexanders Asienfeldzug.

Julius Cäsar legte nach dem Vorbild der persischen Post die Grundsteine für eine eigene Staatspost, dem "cursus publicus", im Römischen Reich. Durch den Bau von gepflasterten Straßen wurde der cursus publicus unter Kaiser Augustus weiter ausgebaut. Mit dem Zerfall des Weströmischen Reiches verschwand auch der cursus publicus.

Das Mittelalter und die frühe Neuzeit waren durch ein buntes Botenwesen geprägt. 1516 wurde die Thurn und Taxissche Post gegründet. Diese vermochte jedoch nicht das Kuriergewerbe zu ersetzen. Die Post war ein "kaiserliches Regal", d.h. der Staat hatte das Alleinrecht Postanstalten zu betreiben. Durch den Verfall der Reichshoheit gingen die Reichsstädte dazu über ihre eigene Landespost zu betreiben. Bis weit ins 18. Jahrhundert gab es zahlreiche Postbetriebe und ein florierendes Kurierwesen. Neben den Boteneinrichtungen der Städte gab es Korporationsbotendienste, die von geistlichen und weltlichen Körperschaften eingerichtet wurden, wie zum Beispiel den Klosterboten und Universitätsboten. Des Weiteren unterhielten auch die Landesherren ihre eigenen Botenanstalten. Zu dieser Zeit stellten Kuriere einen großen Bestandteil des öffentlichen Lebens dar. Jeder konnte gegen Bezahlung Botendienste in Anspruch nehmen. Das zeigt ein Eintrag im "Allgemeinen deutschen Conversations-Lexicon für die Gebildeten eines jeden Standes" im Jahr 1840:

"Courier, der Eilbote. Die Eilboten sind trotz der trefflichsten Posteinrichtungen sehr gewöhnlich und weil die Posten bestimmte Zeiten halten, wichtige Nachrichten aber schnell und sicher befördert werden müssen, auch notwendig."

Mit der Reichsgründung 1871 wurde die Deutsche Reichspost geschaffen und schuf somit die Basis für einen einheitlichen, staatlich geregelten Postbetrieb. Kuriere und Boten verschwanden in den folgenden Jahrzehnten mehr und mehr aus dem öffentlichen Leben. Im politischen und militärischen Bereich wurden sie jedoch weiterhin regelmäßig eingesetzt.

Durch das, nach dem zweiten Weltkrieg aufgetretene Wirtschaftswunder, entwickelte sich auch das Transportwesen weiter. Die sich schnell entwickelnde Wirtschaft weckte den Bedarf nach schnellen Transporten. So entstanden bereits in den 60er Jahren Unternehmen, deren Dienstleistungsangebot mit denen der heutigen Kurier- und Expressunternehmen vergleichbar waren. Es entstand jedoch noch kein eigenständiges Marktsegment. Erst Mitte der 70er Jahre war eine Bewegung hin zum eigenständigen Segment im Transportmarkt erkennbar. Die im Ausland bereits bekannte Serviceleistung der privaten Paketdienste wurde nun auch in Deutschland umgesetzt. United Parcel Service (UPS) und der Deutsche Paketdienst (DPD) waren die ersten Anbieter im deutschen Paketdienst Markt.

Strukturelle Änderungen auf Absatz- und Beschaffungsmärkten von Industrie und Handel schafften eine veränderte Nachfrage nach Transportdienstleistungen. Der Bedarf an Transporten von Sendungen zu fest vorgegebenen Zeiten und die Lieferhäufigkeit erhöhten sich. Dadurch war die Chance für kleine und mittelständische Unternehmen erfolgreich am Markt zu operieren, gegeben. Bis heute entwickeln die KEP Unternehmen ihr Produkt- und Dienstleistungsportfolio ständig weiter.

Wir, der Eilbote Kurierdienst, bieten unseren Kunden neben den Standarddienstleistungen auch speziell auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnittene Lösungen an.